Alle Musikfreunde unter Ihnen, die gerne singen, möchte ich an dieser Stelle herzlich zum nunmehr
„7. Propstei-Chorprojekt“ einladen. In den vergangenen Jahren konnten bereits sechs Chorprojekte
erfolgreich durchgeführt und die erarbeiteten Werke zur Aufführung gebracht werden.
In diesem Jahr möchte ich mit Ihnen die Weihnachtsgeschichte des schwedischen Komponisten
Anders Öhrwall (1932 – 2012) erarbeiten. Der gesamte Titel des Werkes lautet:
„Gaudete - Eine Weihnachtsgeschichte nach alten Liedern aus den Piae Cantiones, 1582“.
Der Untertitel verrät: In der Weihnachtsgeschichte wurden Weihnachtslieder der ausgehenden
Renaissance verarbeitet. Und die sind gar nicht alle so unbekannt, wie man zuerst vermuten mag.
Einige dieser Lieder dürften so gut wie allen von Ihnen bekannt sein: „In dulci jubilo“ (Nun singet und
seid froh) und „Es ist ein Ros entsprungen“. Doch auch „Der Tag, der ist so freudenreich“, „Psallite“
und „Resonet in laudibus“ (Josef, lieber Josef mein) gehören zumindest bei chorerfahrenen Leuten
ebenfalls zu den bekannteren Liedern. Und wer schon einmal ein Lied in einem Chorsatz von
Michael Praetorius aus Wolfenbüttel oder eines seiner Zeitgenossen gesungen hat, der kann sich
schon ungefähr ein Bild davon machen, wie die Chorsätze von „Gaudete“ beschaffen sind – in
Schwierigkeitsgrad und Tonumfang. Der Praetorius-Satz von „Es ist ein Ros entsprungen“ steht
sogar im Evangelischen Gesangbuch (Nr. 30).
Allerdings:
Die Sätze von Öhrwall sind zwar den Chorsätzen der Renaissance in ihrer Setzart und ihrem
Charakter sehr ähnlich, doch Öhrwall entspringt eben nicht der Renaissance, sondern dem 20.
Jahrhundert. Und so hat er eine etwas modernere Tonsprache verwendet, als es den Komponisten
der Renaissance jemals in den Sinn gekommen wäre. Die Harmonik ist in einer – wie ich finde –
sehr geschickten Weise angeschärft, aber dennoch sehr wohlklingend.
Und neben den eigentlichen zumeist vierstimmigen Chorsätzen sorgen die beigefügten Instrumente
für weitere Stimmen, die den Chorsatz durch eine Bassstimme und zwei zum Teil jubilierende
Oberstimmen ergänzen. So werden die Strophen der meisten verarbeiteten Lieder in
unterschiedlicher Weise ausgeführt, z. B.: 1. Nur mehrstimmiger Chorsatz, 2. Einstimmiger Chor +
Instrumente, 3. Mehrstimmiger Chorsatz + Instrumente. Es entstehen auf diese Weise kleine
Liedpartiten.
Und dabei ist der Tonumfang in allen Stimmen sehr moderat und verlässt nur selten die
Gemeindesinglage: So ist dieses Werk auch für alle Interessierten geeignet, die nicht über
langjährige Chorerfahrung und Notenkenntnisse verfügen. Sofern Sie sich in einem einfachen Chor
(der idealerweise mehrstimmig singt) wohl fühlen, sollte dies auch bei diesem Chorprojekt der Fall
sein. Auch die Tatsache, dass es sich bei den Chorsätzen lediglich um schlichte Liedsätze und nicht
um kunstvoll verzierte schwierige Motetten oder Kantatensätze handelt, unterstreicht diese
Einschätzung. Deshalb: Trauen Sie sich!
Wie bei den vorangegangenen Chorprojekten werden wir uns an vier Wochenenden Zeit nehmen,
um das Werk – und eventuell ein paar einfache passende Chorsätze zur Programmergänzung –
einzustudieren.
Die Proben-Wochenenden sind an folgenden Daten:
25./26. Okt. + 8./9. Nov. + 15./16. Nov. + 29./30. November.
Sie finden alle im Gemeindesaal von St. Andreas in SZ-Lebenstedt statt.
Die Probenzeiten sind:
freitags 18 – max. 22.00 Uhr und samstags 10 – max. 18.00 Uhr
(meistens früher fertig)
Das Konzert wird stattfinden am Sonntag, den 8. Dezember, um 18.00 Uhr in St. Andreas.
Wenn Sie am Chorprojekt teilnehmen möchten, melden Sie sich bitte bei mir per E-Mail oder Telefon
an: Anmeldeschluss ist Mittwoch, der 23. Oktober.
Ich besorge für alle Mitsingenden Chorpartituren, die ich Ihnen für das Projekt zur Verfügung stelle.
Zur Kompensation der entstehenden Unkosten bitte ich Sie dieses Mal um einen Unkostenbeitrag
von 20 € pro Person.
Falls Sie nicht am Projekt teilnehmen wollen oder können, merken Sie sich bitte schon mal den
Konzerttermin 8. 12., 18.00 Uhr vor.
Für eventuelle Fragen stehe ich Ihnen gern zur Verfügung.
Ich würde mich sehr freuen, Sie bei der Serenade oder / und als Teilnehmer*in beim Chorprojekt
willkommen heißen zu dürfen.
Mit freundlichen Grüßen
Carmen Winkler